Elektroden für die Reizstrom-Anwendung gibt es in vielen Variationen. Entscheidend für einen guten Behandlungserfolg ist die richtige Elektrodenwahl. Abhängig von der jeweiligen Anwendung, sind wesentliche Anforderungen zu erfüllen:
bestehen meist aus Silikon/Graphit. Es sind unterschiedliche Formen und Größen erhältlich. Der sichere Kontakt zur Haut – und damit zum Nerv – wird mit leitfähigem Elektrodengel hergestellt. Damit die Dauerelektroden nicht während der EMS- oder TENS-Behandlung verrutschen, werden sie oft mit Haltebändern fixiert.
Wird diese Elektrodenart gut gepflegt (gründliche Reinigung nach jeder Anwendung / sorgfältige Aufbewahrung) kann sie oft verwendet werden und ist somit günstig im Verbrauch. Trotzdem unterliegt sie einem Alterungsprozess und die Leitfähigkeit lässt nach. Deshalb sollten Dauerelektroden etwa alle 6 Monate gegen neue ausgetauscht werden, spätestens jedoch nach einem Jahr.
Elektrodenpads zur Verwendung für EMS, TENS bzw. Reizstrom bestehen aus einem leitfähigen, oft silberhaltigen Gewebe, das einseitig mit einer dickeren, wiederum elektrisch leitfähigen Klebeschicht ausgestattet ist. Guten Sorten zueigen ist eine feuchte Kontaktschicht. Diese lässt sich wiederholt mit wenig Wasser regenerieren, wodurch die Haftfähigkeit wieder hergestellt werden kann.
Nach jedem Gebrauch sollten die Elektroden wieder auf die mitgelieferte Folie geklebt und anschließend in dem dafür vorgesehenen, fest schließenden Beutel verstaut werden. An einem kühlen Platz gelagert, lassen sie sich bei fachgerechter Anwendung sehr oft wiederverwenden, nachdem die Klebefläche mit einem Tropfen Wasser benetzt wurde.
Ein wesentlicher Faktor für die Wiederverwendbarkeit der Klebeelektroden ist die gründliche Säuberung der möglichst fettfreien Hautoberfläche. Zur Entfernung von Hautfett oder Cremes auf der Anwendungsfläche haben sich Wattepads mit ein wenig Isopropanol (Isopropylakohol) bewährt. (Die Elektroden erst aufkleben, wenn der Alkohol verdampft ist.)
Damit Strom zwischen den monopolaren Haftelektroden fließen kann, müssen sie paarweise mit etwa handbreitem Abstand über dem zu behandelndem Gebiet aufgebracht werden.
Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) wendet die Nadelakupunktur zur Verbesserung des Energieflusses an. Der besonders ausgebildete und erfahrene Therapeut kann die Wirkung seiner Behandlung mit Reizstrom verstärken. Diese Form der Anwendung ist nicht zur Selbstbehandlung geeignet und soll hier nur der Vollständigkeit wegen erwähnt werden.
Zum Beckenbodentraining bei Inkontinenz und zur Verminderung von Prostatabeschwerden verwenden Ärzte, Heilpraktiker und Pysiotherapeuten zur Behandlung spezielle Vaginal – und Rektalsonden ein. Diese sind bipolar (zweipolig) und der elektrische Impuls breitet sich wellenförmig um die Elektrodenflächen aus. Bei der Benutzung von Vaginal- und Reaktalelektroden wird statt Elektrodengel ausschließlich ein wasserbasiertes Gleitgel verwendet. In den Körper eingeführte Elektroden lassen sich ebenfalls mit einer Gegenelektrode verwenden, die im Bauchbereich außen oder an einer anderen Körperstelle angebracht sind. Oftmals werden hier die bereits oben beschriebenen Haftelektroden benutzt.
Mit Ausnahme der selbstklebenden Elektroden und den Elektroden, die in den Körper eingeführt werden, wird ein elektrisch leitfähiges Elektrodengel verwendet, um einen guten Kontakt zwischen Elektrode und Haut zu gewährleisten. Ein ungenügender Kontakt äußert sich in einem leicht brennenden Gefühl der Haut unter der Elektrode. Einige Tropfen Elektrodengel sorgen für Abhilfe und beseitigen unangenehme Empfindungen.
TENS-Elektroden, die in den Körper eingeführt werden – das sind z.B Vaginal- und Rektalelektroden zum Beckenbodentrainung sowie zur medizinischen Prostatastimulation – benötigen ein wasserbasiertes (wässriges) Gleitgel um eine gute Elektrische Leitfähigkeit sicherzustellen.