Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist ein modernes, elektromedizinisches Verfahren zur effektiven und medikamentenfreien Schmerzlinderung. Bei der TENS werden über auf die Haut geklebte Oberflächenelektroden gezielt schwache elektrische Impulse an schmerzende Körperstellen geleitet. Diese Impulse blockieren die Weiterleitung der Schmerzsignale an das Gehirn und fördern die Ausschüttung körpereigener Botenstoffe wie Endorphine, die zusätzlich zur Schmerzlinderung beitragen.
TENS gilt als sichere, nicht-invasive Behandlungsmethode und ist sowohl in der Physiotherapie als auch zur Selbstanwendung geeignet. Sie kommt vor allem bei akuten und chronischen Schmerzen, nach Operationen sowie in der Rehabilitation zum Einsatz. Die Therapie kann individuell an das Schmerzbild angepasst werden – etwa durch Auswahl der Impulsfrequenz und Intensität. Weitere Informationen zu Anwendungsbereichen, Varianten und Tipps zur sicheren Anwendung finden Sie im weiteren Verlauf dieser Seite.
TENS ist eine
Methode zur Stimulation der Nerven im Schmerzgebiet mit Hilfe spezieller Elektroden, die elektrische Impulse weiterleiten. Diese Impulse bewirken eine Art „Gegenirritation“ im Gehirn und können somit eine Schmerzlinderung erreichen.
Die Wirkung von TENS wurde in umfangreichen klinischen und experimentellen Studien getestet und bewährt sich schon seit ihrer Anfangsphase. Eine mögliche Erklärung liefert die mittlerweile modifizierte Gate-Control-Theorie.
Hauptsächlich wird diese Methode zur Therapie postoperativer und chronischer Schmerzen jeder Art angewandt. Insbesondere hat sich TENS bei der Behandlung des Phantom-Schmerzes nach Amputationen von Gliedmaßen bewährt. Aber auch Sportler nutzen die positiven Effekte von Reizstrom als Bereicherung ihres Trainingsprogramms.
Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten moderner TENS-Geräte lädt zum Experimentieren ein. Dies ist auch erwünscht, da jeder Anwender unterschiedlich auf die Nervenstimulation reagiert und ein eigenes Empfinden hat.
Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, sollten Sie einen mit TENS vertrauten Arzt oder Physiotherapeuten aufsuchen. Hier eine kurze Zusammenfassung der wählbaren Frequenzbereiche und deren Wirkungen:
TENS mit hoher Frequenz (50 – 150 Hz)
Das TENS-Gerät sendet Impulse mit einer hohen Frequenz an die Nervenenden. Dies geschieht durch Elektroden (auch Pads genannt), welche im Schmerzareal auf die Haut geklebt werden. Durch den Impuls mit hoher Frequenz (schnell aufeinander folgenden Impulse) kommt es zur Nervenstimulation (Gegenirritation), wodurch der Schmerz gelindert oder vollständig ausgeschaltet wird. (Als Folge der cerebralen Hemmung der Schmerzweiterleitung kommt es zur Herabsetzung der Schmerzempfindung.)
Man geht davon aus, dass diese Behandlung eine Ausschüttung körpereigener Neurotransmitter (=Endorphine, Dopamin, Noradrenalin und Serotonin) bewirkt. Die freigesetzten Neurotransmitter wirken durch Blockade der Übertragung der Schmerzreize im Hinterhorn des Rückenmarks analgetisch und rufen eine allgemeine Durchblutungsverbesserung in allen Teilen des Körpers hervor, aber besonders im Behandlungsbereich.
Somit erreicht man eine Steigerung der körperlichen und psychischen Leistung und es wirkt sich auch entspannend aus, was eine Verminderung von Stress zur Folge haben kann.
Bei richtiger Anwendung, d.h. richtiger Platzierung der Elektroden und der richtigen Einstellung des TENS-Gerätes ist bei allen Methoden der Transkutanen Elektrischen Nervenstimulation ein guter Erfolg zu erwarten, ob es nun postoperative oder chronische Schmerzen sind.