Was ist TENS oder TNS

TENS (auch TNS) ist eine Methode, die mittels elektrischer Impulse Schmerzen lindert.

Diese Art der Reizstromanwendung wird in drei Bereiche unterteilt, wobei jeweils die Frequenz entscheidend ist. Eine ausführliche Beschreibung können Sie auf dieser Seite lesen.

TENS ist eine

  • nicht den Körper verletzende – also nicht-invasive
  • medikamentenfreie
  • zuverlässig wirksame
  • nebenwirkungsarme und
  • kostengünstige
 

Methode zur Stimulation der Nerven im Schmerzgebiet mit Hilfe spezieller Elektroden, die elektrische Impulse weiterleiten. Diese Impulse bewirken eine Art „Gegenirritation“ im Gehirn und können somit eine Schmerzlinderung erreichen.

Die Wirkung von TENS wurde in umfangreichen klinischen und experimentellen Studien getestet und bewährt sich schon seit ihrer Anfangsphase. Eine mögliche Erklärung liefert die mittlerweile modifizierte Gate-Control-Theorie.

Hauptsächlich wird diese Methode zur Therapie postoperativer und chronischer Schmerzen jeder Art angewandt. Insbesondere hat sich TENS bei der Behandlung des Phantom-Schmerzes nach Amputationen von Gliedmaßen bewährt. Aber auch Sportler nutzen die positiven Effekte von Reizstrom als Bereicherung ihres Trainingsprogramms.

Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten moderner TENS-Geräte lädt zum Experimentieren ein. Dies ist auch erwünscht, da jeder Anwender unterschiedlich auf die Nervenstimulation reagiert und ein eigenes Empfinden hat. 

Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, sollten Sie einen mit TENS vertrauten Arzt oder Physiotherapeuten aufsuchen. Hier eine kurze Zusammenfassung der wählbaren Frequenzbereiche und deren Wirkungen:

  1. TENS mit hoher Frequenz (50 – 150 Hz)

    Das TENS-Gerät sendet Impulse mit einer hohen Frequenz an die Nervenenden. Dies geschieht durch Elektroden (auch Pads genannt), welche im Schmerzareal auf die Haut geklebt werden. Durch den Impuls mit hoher Frequenz (schnell aufeinander folgenden Impulse) kommt es zur Nervenstimulation (Gegenirritation), wodurch der Schmerz gelindert oder vollständig ausgeschaltet wird. (Als Folge der cerebralen Hemmung der Schmerzweiterleitung kommt es zur Herabsetzung der Schmerzempfindung.)

  2. TENS mit mittlerer Frequenz (30 – 40 Hz)

    In diesem Teilbereich der Nervenstimulation beschäftigt man sich nach Univ.-Doz. Dr. F. L. Jenkner, Wien, mit der Blockade von Nerven und Ganglien. Es werden sowohl periphere Nerven, falls sie nicht zu tief im Gewebe liegen und für den Strom erreichbar sind, wie auch gleichgestimmte Ganglien blockiert. Über den Mechanismus einer Zunahme des Ruhemembranpotentials der Nervenzellmembran durch einphasige Impulse wird eine Herabsetzung der Impulsfrequenz erreicht, welche sich dann analgetisch (= schmerzaufhebend) auswirkt.

     

  3. TENS mit niedriger Frequenz – das akupunkturähnliche TENS (2 – 10 Hz)

    Wieder wird mit einem TENS-Gerät mithilfe elektrischer Impulse der Muskel stimuliert. Dazu wird jedoch eine niedrige Frequenz höherer Stärke benötigt. Unmittelbar unterhalb der Schmerzgrenze werden so die gewünschten Muskelzuckungen hervorgerufen.

    Man geht davon aus, dass diese Behandlung eine Ausschüttung körpereigener Neurotransmitter (=Endorphine, Dopamin, Noradrenalin und Serotonin) bewirkt. Die freigesetzten Neurotransmitter wirken durch Blockade der Übertragung der Schmerzreize im Hinterhorn des Rückenmarks analgetisch und rufen eine allgemeine Durchblutungsverbesserung in allen Teilen des Körpers hervor, aber besonders im Behandlungsbereich.

    Somit erreicht man eine Steigerung der körperlichen und psychischen Leistung und es wirkt sich auch entspannend aus, was eine Verminderung von Stress zur Folge haben kann.

 

Bei richtiger Anwendung, d.h. richtiger Platzierung der Elektroden und der richtigen Einstellung des TENS-Gerätes ist bei allen Methoden der Transkutanen Elektrischen Nervenstimulation ein guter Erfolg zu erwarten, ob es nun postoperative oder chronische Schmerzen sind.